
Kurkuma gilt als traditionelle Heilwurzel und ist für eine Reihe an positiven Effekten bekannt. Aufgrund der wertvollen Nährstoffe gilt es als verdauungsfördernd, antioxidativ sowie entzündungshemmend. Die wissenschaftliche Belegung von der Heilwirkung der Wurzel ist allerdings mangelhaft. In erster Linie eignet sich Kurkuma als Nahrungsmittel in Form des Gewürzes.
Neben den zahlreichen Wirkungen solltest du dich auch mit den Nebenwirkungen von Kurkuma befassen. Unter welchen Umständen Kurkuma eventuell nicht die beste Wahl für dich ist, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Der wichtigste Inhaltsstoff von Kurkuma ist das Curcumin. Jenem werden entzündungshemmende, antioxidative und andere gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben.
- Die Verträglichkeit von Kurkuma ist in Form des Gewürzes unbedenklich. Individuell kann es bei hohem Konsum zu Magen-Darm Beschwerden kommen. Aufgrund der Wirkung des Curcumin sollten Schwangere sowie Menschen mit Gallensteinen auf Kurkuma-Präparate verzichten.
- Die wissenschaftliche Belegbarkeit von Kurkumas Heilwirkung ist begrenzt. Vereinzelte Studien deuten auf positive Effekte hin, allerdings gehört Kurkuma stets zu den Nahrungsmitteln und kann nicht mit Medikamenten gleichgesetzt werden.
Definition: Was ist Kurkuma?
Kurkuma ist unter Curry vor allem als Gewürz bekannt. Das Gelbwurz stammt aus der Familie der Ingwergewächse und dient auch als Arzneikräuter. Dabei enthält der Wurzelstock Curumnioide, die auch für die auffallende, gelbe Farbe verantwortlich ist. Der isolierte Wirkstoff des Kurkumas, das Curcumin, ist für die heilsamen Eigenschaften und Wirkungen verantwortlich.
Hintergründe: Was du über Kurkuma wissen solltest
Um eine Einnahme von Kurkuma bestmöglich abschätzen zu können, haben wir im Anschluss die wichtigsten Informationen für dich bereitgestellt.
Welche Inhaltsstoffe kommen in Kurkuma vor?
Bei den Nahrungsergänzungsmitteln sind viele verschiedene Kombinationen der einzelnen Inhaltsstoffe verfügbar. In Kurkuma sind viele verschiedene Nährwerte, Vitamine sowie Mineralstoffe vorhanden.
Jene sind nun in den folgenden Grafiken tabellarisch dargestellt:
Nährwerte:
Nährwerte | pro 100 g Kurkuma |
---|---|
Kohlenhydrate | 58.2 g |
davon Zucker | 57.6 g |
Fett | 9.9 g |
Protein | 7.8 g |
Ballaststoffe | 6.7 g |
Brennwert | 1491 kJ / 356 kcal |
Vitamine:
Vitamin | pro 100 g Kurkuma |
---|---|
Vitamin C | 26 mg |
Vitamin B2 | 230 μg |
Vitamin B1 | 150 μg |
Mineralstoffe:
Mineralstoff | pro 100 g Kurkuma |
---|---|
Kalium | 2525 mg |
Magnesium | 193 mg |
Calcium | 182 mg |
Natrium | 38 mg |
Wie wirkt Kurkuma?
Kurkuma gehört zu den Nahrungsergänzungsmitteln und dient bloß bedingt zur Vorbeugung, Linderung sowie Heilung von Krankheiten.
Zusätzlich wird die Bioverfügbarkeit bemängelt, da ein großer Teil von Curcumin über den Darm sowie die Leber schnell ausgeschieden wird.
Anbei sind die bekannten positiven Effekte von Kurkuma näher erläutert.
Entzündungshemmend
Der Inhaltsstoff Curcumin wirkt im menschlichen Körper entzündungshemmend. Bei einer regelmäßigen Einnahme sinken die CRP-Werte für chronisch entzündliche Prozesse im Körper. Zusätzlich ist Curcumin im Körper für die Senkung des Zyotkinspiegels verantwortlich.
Dementsprechend kann sich die Einnahme von Kurkuma bei bekannten kardiovaskulären Erkrankungen positiv auf den Körper auswirken. (1)
Antioxidativ
Die antioxidativen Eigenschaften von Kurkuma sind auf die Neutralisierung von freien Radikalen zurückzuführen. Der Inhaltsstoff Curcumin ist hierbei ein wirksamer Fänger von ROS und anderen reaktiven Stickstoffspezien.
(Bildquelle: 123rf/Schweitzer)
Durch die Hemmung der Radikale findet man in Curcumin sogar Antikrebseigenschaften vor. Durch die verminderte Lipidperoxidation können DNA-Schäden besser kontrolliert werden. (2)
Cholesterinsenkend
Das Gewürz Kurkuma trägt auch dazu bei, schlechte Werte des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride zu senken. Aufgrund der lipidsenkenden Eigenschaften zeigt sich bei Curcumin eine natürliche, herzschützende Wirkung. Dementsprechend kann das Gewürz bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf Krankheiten vorbeugend eingenommen werden. (3)
Magen beruhigend
Die biologische Wirkung von Curcumin kann dazu verwendet werden, den Magen vor Entzündungen und Geschwüren zu schützen.
Diese Eigenschaften erhält Curcumin aufgrund seiner natürlichen entzündungshemmenden und antioxidativen Aktivitäten. (4)
Was sind die Nebenwirkungen von Kurkuma?
In der herkömmlichen Dosierung gilt Kurkuma als sicheres Lebensmittel. Da Kurkumas Anwendungsgebiete so komplex und vielseitig ausfallen und die genauen chemischen Prozesse im Körper unerforscht sind, solltest du dich mit den möglichen Nebenwirkungen auseinandersetzen.
Unerwünschte Wirkungen
Individuell reagieren Körper auf Kurkuma unterschiedlich. Je nach Empfindlichkeit und der Dosierung sind auch unerwünschte Wirkungen beim Verzehr von Kurkuma bedenkbar. Hierbei handelt es sich in der Regel um Magen-Darm-Beschwerden. Dazu gehören:
- Blähungen
- Sodbrennen
- Durchfall
- Übelkeit
- Erbrechen
Kurkuma während der Schwangerschaft
Auf Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkuma sollte während der Schwangerschaft verzichtet werden.
Durch die hohe Dosierung in Präparaten kann der Wirkstoff Curcumin den Hormonspiegel von Östrogen im Körper verändern.
Dementsprechend sollten schwangere Frauen auf jene Nahrungsergänzungsmittel verzichten, da in Extremfällen unerwünschte Uteruskontraktionen oder Blutungen auftreten können.(5)
Kurkuma bei Gallensteinen
Da Kurkuma die Gallensaftproduktion und -abgabe fördert, solltest du bei Gallensteinen auf Kurkuma Präparate verzichten. Auch hier gilt die Unbedenklichkeit bei Gewürzen, da der Kurkumingehalt zu gering ist, um schwerwiegende Auswirkungen zu haben. (6)
Was gibt es bei der Anwendung von Kurkuma zu beachten?
Da der Inhaltsstoff Curcumin kaum wasserlöslich ist, bietet Kurkuma eine schlechte Bioverfügbarkeit. Über den Darm wird das Curcumin für den Körper aufgenommen, allerdings wird der Inhaltsstoff durch seine fettlöslichen Eigenschaften schnell wieder über die Leber ausgeschieden.
Dementsprechend werden nur rund 10% vom Körper tatsächlich aufgenommen. Dies entspricht einem sehr geringen Betrag, wodurch eine Menge an Kurkuma verzehrt werden müsste, um die positiven Effekte für den Körper tatsächlich spürbar zu machen.
Dies erschwert die natürliche Einnahme von Kurkuma in Form des Gewürzes.
Für den bestmöglichen Effekt der Wurzel empfiehlt sich allerdings die Einnahme von Präparaten in der Form von Kapseln.
Dadurch wird die Bioverfügbarkeit deutlich erhöht, da die Ausscheidung über den Körper aufgrund der Kapsel erschwert wird. Somit kann der Darm die Inhaltsstoffe besser absorbieren.
Zusätzlich kann die Wirksamkeit von Kurkuma mit der Kombination von Pfeffer beflügelt werden. Dadurch ergeben sich einfache Würzmischungen für das Bestreuen von Speisen. Obwohl die Bioverfügbarkeit dadurch verbessert wird, sind auch Nachteile mit dem Stoffwechsel verbunden.
Die verbesserte Aufnahme wird durch die Reizung der Magenschleimhaut gewährleistet: dadurch können ungewünschte Magen-Darm Beschwerden, die bei der Aufnahme von Kurkuma ohnehin bedenklich sind, verstärkt werden. Zusätzlich muss die Wechselwirkung mit Medikamenten bei Pfeffer bedacht werden. (7)
Welche Alternativen gibt es zu Kurkuma?
Neben Kurkuma gibt es noch andere Wurzeln, denen Heilwirkungen zugesprochen werden. Dabei unterscheiden sie sich allerdings aufgrund der Inhaltsstoffe sowie Wirkungen, dementsprechend solltest du dich auch hier genauer mit den Alternativen auseinandersetzen. Zu diesen gehören:
- Ingwer: Auch Ingwer zählt zu den traditionellen Heilwurzeln. Er stärkt das Immunsystem, hilft beim Abnehmen und kurbelt den Stoffwechsel an. Auch hier gelten Magen-Darm Beschwerden bei einer Überdosierung.
- Ginseng: Ginseng gehört zu den ältesten bekannten Heilwurzeln. Seine Wirkung gilt stärkend für das Immunsystem und erwachend. Ginseng wird dementsprechend häufig gegen Stress sowie Müdigkeit verwendet.
Fazit
Kurkuma gilt als vielfältige Heilwurzel mit vielen positiven Effekten. Aufgrund der vielversprechenden Nährwerte und langjähriger Tradition wird Kurkuma gerne als traditionelles Heilmittel verwendet. Hierbei zu beachten ist aber auch die unvollständige Studienlage: die wissenschaftliche Heilwirkungen sind nicht ausreichend belegt und es handelt sich dennoch bloß um ein Nahrungsmittel. Mit den Effekten von Medikamenten kann man die Wirkung von Kurkuma kaum vergleichen.
Zusätzlich muss man die möglichen Nebenwirkungen in Erwägung ziehen. Während der Schwangerschaft sowie bei Gallensteinen sollte auf Kurkuma gänzlich verzichtet werden. Trotz verdauungsfördernder Wirkung reagiert der Körper individuell auf Kurkuma, wodurch auch mit Übelkeit oder Durchfall zu rechnen ist.
Bildquelle: kenishirotie/ 123rf
Einzelnachweise (7)
1.
Curcumin, the major component of food flavour turmeric, reduces mucosal injury in trinitrobenzene sulphonic acid-induced colitis
Quelle
2.
Role of Curcumin in Disease Prevention and Treatment
Quelle
3.
Efficacy and safety of turmeric and curcumin in lowering blood lipid levels in patients with cardiovascular risk factors: a meta-analysis of randomized controlled trials
Quelle
4.
Turmeric (curcumin) remedies gastroprotective action
Quelle
5.
Curcumin inhibits placental inflammation to ameliorate LPS-induced adverse pregnancy outcomes in mice via upregulation of phosphorylated Akt
Quelle
6.
Effect on curcumin on cholesterol gall-stone induction in mice
Quelle
7.
Dietary Curcumin: Correlation between Bioavailability and Health Potential
Quelle