Zuletzt aktualisiert: 1. September 2020

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Verdauung ist nicht immer ein leichtes Thema und viele Menschen nehmen es einfach hin, wenn die Verdauung einmal nicht so mitspielt, wie man es gerne hätte. Doch das ist gar nicht nötig, denn durch die Zuführung von Probiotika unterstützt du deine Darmflora und förderst somit deine Gesundheit. Doch was sind Probiotika eigentlich? Wie genau helfen sie die Gesundheit zu fördern?

In unserem Probiotikum Test 2023 haben wir uns sehr stark mit dem Thema beschäftigt. Du findest hier eine grundlegende Übersicht über die verschiedenen Probiotika und deren Wirkung auf deinen Körper. Auch findest du verschiedene Produktempfehlungen und weitere nützliche Informationen zur Einnahme von Probiotika.




Das Wichtigste in Kürze

  • Mit Probiotika kannst du schnell und zuverlässig deiner Darmflora auf die Sprünge helfen. Probiotika unterstützen deinen Körper bei der Erledigung wichtiger Aufgaben.
  • Am häufigsten werden Probiotika in Kapselform angeboten. Du kannst sie aber auch in Tabletten- und Pulverform zu dir nehmen.
  • Der einfachste Weg Probiotika einzunehmen, ist die Kapsel- oder Tablettenform. Ist dir allerdings eine individuelle Dosierung wichtig, bieten sich Pulverpräparate an.

Probiotikum Test: Favoriten der Redaktion

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Billion Trees zielt mit seinen Probial 21 Kapseln auf die bestmöglichste Wirkung für den Darm ab und verwendet deshalb ein sehr breites Bakterienspektrum mit 21 Stämmen in Kombination mit Inulin. Dieser Mix ist ausschlaggebend für ein vollständiges Erreichen des Darms und entfaltet so seinen positiven Effekt auf die dortige Flora schnell und effektiv.

Hergestellt werden die Kapseln unter strengsten Auflagen in Deutschland, einschließlich regelmäßiger Überprüfung durch akkreditierte und unabhängige Labore. In einer Packung der Billion Trees Probial 21 Kapseln sind 180 vegane Kapseln enthalten, die bei empfohlener Dosierung von zwei Kapseln pro Tag für rund drei Monate Einnahme ausreichen.

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Probaflor - Bakterienkulturen (60 Kapseln)

Probaflor ist frei von Lactose, Fructose und Gluten und ist zudem vegetarisch, wenn auch nicht vegan.

Probaflor ist frei von Lactose, Fructose und Gluten und ist zudem vegetarisch, wenn auch nicht vegan. Folgende wichtige Bakterienstämme sind auf jeden Fall vorhanden: Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus rhamnosus, Bifidobacterium bifidum und Lactobacillus salivarius

Der Preis ist für den Inhalt sowie die tägliche Verzehrmenge gerechtfertigt. Laut Hersteller soll pro Tag eine Kapsel eingenommen werden - in der Packung sind insgesamt 60 Kapseln vorhanden, du kommst mit der Menge also gut zwei Monate hin.

Das beste Probiotikum speziell bei Histaminin- und Fructoseintoleranz


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Die Bifidoflor HIT + FI Kapseln von FürstenMED enthalten Bakterienkulturen der Stämme Lactobacillus und Bifidobacterium.

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In einer Packung sind 60 Kapseln enthalten, welche 30 Portionen ergeben. Die Kapseln sind frei von Gentechnik. Des Weiteren sind sie qualitativ hochwertige pflanzliche HACCP Kapseln, ganz ohne Rindergelatine. Daher sind sie auch für Veganer geeignet. Außerdem sind sie frei von Gluten und Laktose und enthalten keine Füll- und Farbstoffe. Sie haben zudem eine Mikroverkapselung zur Passierung der Magensäure.

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Eine Dose enthält 90 Gramm des Pulvers und reicht bei empfohlener, täglicher Einnahme von 3 Gramm, für 3 Monate.

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In der Dose befinden sich 180 hochdosierte Kapseln mit mit 10 Milliarden KBE pro Tagesdosis. Als tägliche Verzehrmenge werden dabei 2 Kapseln empfohlen.

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In der Flasche befinden sich 500 ml flüssiges Probiotikum. Das besondere an dieser Art der Einnahme ist, dass sie die Bakterien schneller zu Kolonien entfalten und so ihre Wirkung entfalten.

Das Probiotikum verfügt über 24 Bakterienstämme mit 30 Mrd. KBE pro Tagesdosis. Zudem ist das Produkt für Vegetarier geeignet und wird in Deutschland hergestellt.

Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du ein Probiotikum kaufst

Bevor wir dir verschiedene Darreichungsformen von Probiotikum vorstellen, wollen wir dir noch einen kleinen Einblick in das Thema Probiotikum selber geben.

Was ein Probiotikum ist, was es in deinem Körper bewirkt und wofür du es einsetzen kannst, erfährst du in diesem Abschnitt.

Was ist Probiotikum?

Probiotika greifen Krankheitserreger gleich auf mehrere Arten an. Sie besiedeln die Darmwände und verhindern so, dass krankmachende Bakterien und Gifte über die Darmwände in den Körper gelangen.

Probiotikum kann sich positiv auf deine Gesundheit auswirken, damit du dich vital und wohl fühlst. (Bildquelle: 123rf.com / 34709999)

Mit ihrer antimikrobiellen Wirkung töten probiotische Mikroorganismen krankmachende Bakterien auch direkt.

Indem sie Kohlenhydrate in kurzkettige Fettsäuren umwandeln, entziehen probiotische Mikroorganismen krankmachenden Bakterien die Nahrungsgrundlage.

Und hier kommen Probiotika ins Spiel. Probiotika sind Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmittel, die diese „guten“ Darmbakterien enthalten.

Nimmst du sie zu dir, besiedeln sie deinen Darm und leisten einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit deiner Darmflora.

Deshalb kann man gar nicht genug betonen, wie wichtig Probiotika für deine Gesundheit sind.

Deinen Darm mit den richtigen probiotischen Bakterien zu versorgen, ist einer der wichtigsten Dinge, die du für deine Gesundheit tun kannst.

Nimmst du ein probiotisches Präparat, besiedeln die „guten“ probiotischen Bakterien deine Darmwände, machen sie undurchlässig für „schlechte“ Bakterien und Gifte und sorgen so für eine Verbesserung deiner Darmflora.

Mit einer intakten Darmflora kann dein Körper Vitamine, Enzyme und andere Nährstoffe aus Lebensmitteln besser aufnehmen. Gleichzeitig stärken die probiotischen Bakterien dein Immunsystem.

Nimmst du regelmäßig probiotische Nahrungsergänzungsmittel zu dir, gibst du deinem Körper also das Handwerkszeug für ein gestärktes Immunsystem und damit für langfristige Gesundheit.

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten und Pulverpräparaten ermöglichen dir eine gezielte und schnelle Versorgung mit probiotischen Mikroorganismen.

Welche Wirkung hat das Probiotikum auf meinen Körper?

Probiotika helfen deinem Körper, viele wichtige Aufgaben besser zu erledigen. Allerdings kann man ihre wichtigste Funktion mit einem Wort zusammenfassen: Gleichgewicht.

Indem sie für ein saures Milieu sorgen und so „schlechten“ Bakterien das Überleben und die Vermehrung erschweren, erhalten Probiotika das Gleichgewicht deines Darm Mikrobioms. (1)

Auch helfen Probiotika deinem Immunsystem, indem sie „schlechte“ Bakterien gar nicht erst durch die Darmwände in deinen Körper lassen.

Wusstest du, dass Probiotika nicht bei jedem Mensch gleich wirken?

Nicht bei jedem Menschen siedeln sich durch Probiotika Mikroorganismen im Darm an. Durch Studien wurde herausgefunden, dass der Erfolg der Ansiedlung abhängig ist von der Zusammensetzung des ursprünglichen Mikrobioms und bestimmten Genexpressionsmustern im Magendarmtrakt.

Die positiven Auswirkungen eines gesunden Darm Mikrobioms auf dein allgemeines Wohlbefinden sind enorm.

Verliert dein Körper allerdings diese Balance, können die Nebenwirkungen einfach „nur“ nervig, aber auch lebensgefährlich sein.

Dinge, die das Gleichgewicht deiner Darmflora stören können:

  • Antibiotika
  • Verhütungsmittel wie die Pille
  • Schlechte Ernährung
  • Stress
  • Wenig Schlaf
  • Umwelteinflüsse wie Feinstaubbelastung

In all diesen Fällen können dir probiotische Nahrungsergänzungsmittel helfen, die Balance wiederherzustellen.

Karsten SobottkaSport- & Ernährungsexperte
"Eine gut aufgestellte Darmflora ist Gold wert! Nach einer Antibiotika-Kur etwa sind Probiotika ein hervorragender Weg, um das Gleichgewicht im Darm wieder herzustellen. Auch Sportler können Ihre Leistung durch Probiotika steigern, Nährstoffe werden besser verwertet und Verdauungsbeschwerden reduziert."

Probiotikum kann auch bestehende Krankheiten positiv beeinflussen. Dazu gehören vor allem Folgende:

  • Durchfall bei Antibiotika Einnahme
  • Magen-Darm-Erkrankungen (2)
  • Bakterielle Vaginose
  • Ekzeme und atopische Dermatitis im Kindes- und Säuglingsalter
  • Koliken
  • Verstopfung
  • Funktionelle Bauchbeschwerden
  • Heliobacter Pylori Infektionen
  • Ulcerative Colitis
  • Durchfall bei Infekten
  • Reizdarmsyndrom
  • Nekrotisierende Enterokolitis bei Neugeborenen
  • Allgemeine Mundhygiene
  • Linderung von Säureproblemen, Aufstoßen
  • Senkung des Chlolesterinspiegels, insbesondere des „schlechten“ LDL Cholesterins
  • Scheidenpilz
  • Bifidobacterium Infantis bei Arhtritis
  • Chronische Erschöpfung
  • Depressionen
  • Morbus Crohn

Probiotikum lässt sich alternativ auch als Prophylaxe bei gewissen Problemen einsetzen und eine positive Auswirkung auf deinen Körper haben:

  • Durchfall bei Clostridium-Difficile-Infektionen
  • Allgemeine Infekte
  • Nosokomiale Infektionen
  • Tonsilitis, Laryngitis, Karies (3)
  • Reisedurchfall

Was sind die Vor- und Nachteile von einem Probiotikum?

Mit Hilfe probiotischer Nahrungsergänzungsmittel kannst du gezielt und schnell deine Darmflora regenerieren.

Nach Infekten und Antibiotikaeinnahmen ist der schnelle Wiederaufbau deines Darm Mikrobioms besonders wichtig und hier sind probiotische Nahrungsergänzungsmittel genau die richtige Kur für dich. (4)

Manche Infekte des Magen-Darm-Traktes wie Durchfall können mit Hilfe probiotischer Präparate erheblich verkürzt werden.

Auch bei chronischen Krankheiten des Verdauungstraktes, wie dem Reizdarmsyndrom, können Probiotika hilfreich sein.

Vorteile
  • Gezielt bestimmte Bakterienkulturen aufnehmen
  • Kur für die Darmflora nach Infekt oder Antibiotikaeinnahme
  • Akute Symptome schnell behandeln
  • Langfristige Verbesserung der Darmflora
Nachteile
  • Gefahr der Überdosierung
  • Gefahr von Erstverschlimmerung und Nebenwirkungen
  • Hohe Kosten
  • Viel Kenntnis notwendig um das richtige Präparat zu finden

Die sehr gezielte Einnahme hoher Anzahlen aktiver Bakterienkulturen birgt die Gefahr der Überdosierung.

Verbunden damit kann es zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen kommen. Ebenfalls musst du mit einer Erstverschlimmerung, also einer vorübergehenden Verschlimmerung bestehender Symptome, rechnen.

Da es viele unterschiedliche Bakterienkulturen gibt, die wiederum alle unterschiedliche Behandlungsschwerpunkte haben, ist es unabdingbar vor dem Kauf eines Präparates gut und umfassend informiert zu sein.

Ist ein Probiotikum mit Bacillus Bakterien gefährlich?

Der Bazillus subtilis ist nur in geringer Anzahl ein natürlicher Teil deiner Darm Mikrobioms.

Ist dein Immunsystem geschwächt, kann das Bacillus Bakterium ernsthafte Magen-Darm-Komplikationen verursachen.

Deshalb solltest du genau abwägen, ob du Nahrungsergänzungsmittel mit dem Bacillus Bakterium einnehmen solltest.

Oder doch lieber auf „sichere“ Alternativen, wie Präparate mit den oben genannten Mikroorganismen, zurückgreifst.

Welche Nebenwirkungen kann ein Probiotikum haben?

Beginnst du eine Kur mit Probiotika, können sich Symptome zunächst verschlimmern oder neu auftreten.

Diese sogenannte Erstverschlimmerung ist normal, zeigt dass dein Körper auf das Präparat reagiert und hängt mit Veränderungen des Mikrobioms im Zuge der Neu- und Umbesiedelung zusammen.

In der Regel ist die Erstverschlimmerung nach wenigen Tagen überstanden. Grundsätzlich ist es ratsam, vor der Einnahme von probiotischen Präparaten einen Arzt zu konsultieren.

Immunsupprimierte Menschen sollten probiotische Nahrungsergänzungsmittel in keinem Fall ohne ärztlichen Rat einnehmen.

Nimmst du Probiotika, können sich deine Symptome anfänglich verschlimmern. Das ist die normale „Erstverschlimmerung“ und kein Grund zur Sorge.

Warum sind viele Probiotika vegetarisch und laktosefrei, aber nicht vegan?

Eine der am häufigsten verwendeten probiotischen Bakterien ist der Lactobacillus. Das Präfix „Lacto-“ ist für Veganer normalerweise schon der Fingerzeig, einen großen Bogen um ein Produkt zu machen. Es beschreibt, dass etwas auf Milchprodukten basiert.

Im Falle der Laktobazillen bedeutet das Präfix „Lacto-“ jedoch lediglich, dass die Bakterien mit Hilfe von Milchprodukten kultiviert wurden.

Der Präfix „Lacto-“ im Falle der Laktobazillen besagt also nur, dass Laktobazillen sich zwar von Milchprodukten ernähren, aber selbst keine Milchprodukte enthalten.

Für Veganer stellt der Fall der Laktobazillen und anderer sich von Milchprodukten ernährenden Bakterien eine Grauzone dar. Einerseits ist das Endprodukt in diesem Fall tatsächlich frei von tierischen Produkten.

Andererseits fließt von jedem gekauften Präparat mit Laktobazillen zumindest ein Teil der Erlöse an die Milchindustrie, was für manche Veganer sicherlich ein moralisches Problem darstellt.

Marktstudie: Mithilfe von wissenschaftlichen Methoden haben wir eine Marktstudie durchgeführt, in der wir uns 73 Produkte der Kategorie Probiotikum Kapseln genauer angesehen haben.Wir wollen dir damit die Frage beantworten, wie die Produkteigenschaft Allergeninformationen quer über den Markt verteilt ist. Damit kannst du besser einschätzen welcher Produkttyp für dich geeignet ist. Du kannst die Ergebnisse unserer wissenschaftlichen Studie hier oben in dem Graph betrachten. (Quelle: Eigene Darstellung)

Eine Alternative für Veganer stellen Präparate dar, die gänzlich ohne Milchsäure im Kultivierungsprozess auskommen.

Hierzu zählen probiotische Nahrungsergänzungsmittel mit Escherichia coli Bakterien und solche, bei denen Hefepräparate wie Saccharomyces boulardii zum Einsatz kommen.

Wie hilft Probiotikum bei Laktoseintoleranz?

Wie du nun weißt, handelt es sich beim Lactobacillus selbst um kein Milchprodukt - er ernährt sich lediglich von ihnen.

Demzufolge eignen sich probiotische Produkte auch bei Laktoseintoleranz. Und damit nicht genug, denn sie können sogar ein therapeutischer Ansatz sein.

Wer unter einer Milchzuckerunverträglichkeit leidet, dem fehlt das körpereigene Enzym Laktase. Es wird für die Milchverdauung benötigt.

In einigen Regionen der Welt sind davon ganze Völker betroffen. In unseren Breitengraden entwickelt sich die Laktoseintoleranz erst im Laufe des Lebens und ist oft ernährungsbedingt.

Auch bei Laktoseintoleranz können Probiotika die Symptome und Begleiterscheinungen zu lindern. (Bildquelle: 123rf.com / 120969509)

Die Begleiterscheinungen sind unangenehm bis schmerzhaft: Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen und Durchfall können auftreten, wenn der unverdaute Milchzucker im Dickdarm ankommt.

Bei einer erworbenen Laktoseintoleranz können Bifidobakterien helfen, diese Symptome zu reduzieren und die Darmflora wieder aufzubauen.

Die Produktion der Laktase wird angeregt. In Kombination wie Präbiotika (beispielsweise Hafterflocken oder Zwiebeln) wirken Probiotika besonders effektiv. Allerdings ist dieser Heilungsprozess langwierig.

Ist eine Darmsanierung mit Probiotikum möglich?

Nicht nur eine Laktoseintoleranz bringt den Darm aus dem Gleichgewicht und den Betroffenen zum Verzweifeln.

Auch Diagnosen wie Reizdarm sind etwas, was niemand braucht - weil es keine Medikamente oder Heilungsansätze gibt. Wer einen Reizdarm hat, muss damit leben.

Allerdings kann eine Darmsanierung die Symptome lindern und viele Patienten leben anschließend nahezu beschwerdefrei.

Eine Darmsanierung bzw. der Aufbau deiner Darmflora ist nicht von heute auf morgen getan, sondern besteht aus drei Schritten über einen längeren Zeitraum:

  • Darmreinigung
  • Schadstoffe ausleiten
  • Darmflora aufbauen

In manchen Fällen kann eine anschließende Fastenkur oder ein individuell auf den Patienten abgestimmter Ernährungsplan sinnvoll sein, etwa bei einer besonders schweren Form des Reizdarms.

Probiotika werden im dritten Schritt eingesetzt. Nachdem der Darm gesäubert wurde, müssen sich wieder die gesunden Bakterien ansiedeln.

Dabei helfen die probiotischen Milchsäurebakterien. Sie stecken aber auch in einigen Nahrungsmitteln wie:

  • Sauren Gurken
  • Joghurt
  • Sauerkraut
  • Gouda

Weil sie in der Nahrung allerdings nicht hochkonzentriert vorkommen, sollten die Bifidobakterien in Form von probiotischen Präparaten eingenommen werden. Die genannten Lebensmittel können unterstützend wirken.

Kann ich mit Probiotikum die Darmflora während der Einnahme von Antibiotika unterstützen?

Antibiotika stören die Balance deines Darm Mikrobioms ganz erheblich. Denn die bakterientötende Eigenschaft von Antibiotika, die krankmachenden Keimen den Garaus macht, macht leider auch vor den „guten“ Darmbakterien nicht halt.

Ist die Darmflora einmal derart zerstört, dauert es sehr lange, bis sie sich auf natürlichem Wege regeneriert.

Störungen und Ungleichgewichte der Darmflora machen sich durch unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall und Bauchschmerzen bemerkbar.

Deshalb ist es ratsam, parallel und nach der Antibiotikaeinnahme ein probiotisches Präparat einzunehmen.

So beugst du nicht nur unangenehmen Nebenwirkungen wie der antibiotika-assoziierten Diarrhö (AAD) vor, sondern verhinderst auch, dass deine Darmflora durch das Antibiotika ins Ungleichgewicht gerät.

Dabei solltest du allerdings beachten, dass die beiden Präparate mit einem zeitlichen Abstand von mindestens 2-3 Stunden eingenommen werden sollten.

Die Wirkung des Probiotikums wird sonst durch das Antibiotikum verhindert.

Suchst du ein Präparat, das genau auf diese Problematik abgestimmt ist, dann ist sicher das AAD Pulver von Omni Biotic für dich von Interesse.

Worauf muss ich beim Kauf eines Probiotikums achten?

Probiotika dürfen nur als solche bezeichnet werden, wenn sie lebendige Bakterienkulturen enthalten (siehe auch Definition der WHO).

Um die maximale Wirkung sicherzustellen, sollte dein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel also lebendige Bakterienkulturen enthalten.

Wusstest Du, dass das Verhältnis von Bakterien zu Körperzellen beim Menschen 10 zu 1 beträgt?

Das hört sich erst einmal gefährlicher an als es wirklich ist, denn die meisten dieser Bakterien sind ziemlich harmlos und „wohnen“ in deinem Darm. Tatsächlich hängt deine Gesundheit in vielerlei Hinsicht von der richtigen Bakterienbesiedelung im Darm ab.

Tote Mikroorganismen, aus Mikroorganismen abgeleitete Präparate oder Präparate, die die Vermehrung von Mikroorganismen begünstigen, können zwar ähnlich positive Effekte wie Probiotika entfalten, dürfen aber genau genommen nicht als solche bezeichnet werden.

Wir haben eine Reihe probiotischer Nahrungsergänzungsmittel für dich untersucht. Die große Mehrheit enthält eines oder mehrere folgender Mikroorganismen:

  • L. acidophilus
  • L. rhamnosus/L. fermentum
  • Bifidobakterium
  • Bifidum Longum
  • Bifido Bifidum

Wir geben dir im Folgenden die wichtigsten Informationen über diese fünf probiotischen Bakterienstämme und stellen übersichtlich dar, welche Vor- und Nachteile mit den einzelnen Mikroorganismen verbunden sind.

„Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die dem Wirt einen gesundheitlichen Vorteil bringen, wenn sie in ausreichender Menge aufgenommen werden“ (WHO 2011)

Lactobacillus acidophlius

Der Lactobacillus acidophilus ist der wichtigste Stamm der Laktobazillen. Er besiedelt sofort die Wände deines Dünndarms.

Zudem hilft er deinem Verdauungssystem Nährstoffe effektiver aus der Nahrung herauszufiltern und aufzunehmen.

Nicht zuletzt ist der Lactobacillus acidophilus maßgeblich an der Verdauung von Milchprodukten beteiligt.

Ein Probiotikum mit L. acidophilus hilft besonders Frauen, die häufig mit Pilzinfektionen zu kämpfen haben.

Der Lactobacillus acidophilus reguliert die Verdauung und lindert die Symptome beim Reizdarmsyndrom.

Als Frau solltest du dir den Namen dieses Mikroorganismus besonders gut merken. Seine milden, natürlichen Säuren beugen Bakterien- und Pilzinfektionen der Scheide vor.

Mit Hilfe des Lactobacillus acidophilus hast du auch keine Probleme mehr mit Scheidenpilz nach der Einnahme von Antibiotika.

Ein Probiotikum mit L. acidophilus wirkt in deinem Körper noch ein Jahr nach dem beenden der Kur.

Kein probioitsches Bakterium ist in so vielen Präparaten enthalten wie der Laktobacillus acidophilus. Auch ist kein probiotisches Bakterium so gut erforscht wie dieser. Der Lactobacillus acidophilus ist zudem besonders wirkungsvoll.

Selbst ein Jahr nach Ende einer Kur mit diesem Mikroorganismen besiedeln seine Bakterien weiterhin deinen Darm.

Also: Ein Präparat mit dem Lactobacillus acidophilus ist eine Investition, die sich richtig bezahlt macht.

Lactobacillus rhamnosus/Lactobacillus fermentum

Den Lactobacillus rhamnosus solltest du dir als den besten Reisebegleiter schlechthin merken.

Ja, du hast richtig geraten, dieses Bakterium beugt dem viel gefürchteten Reisedurchfall vor und sollte immer im Gepäck sein, wenn es in Länder mit potenziell unsauberer Trinkwasserversorgung geht.

Außerdem können Lactobacillus rhamnosus Bakterien die Dauer von Durchfallerkrankungen bei Kindern und Erwachsenen besser reduzieren als alle anderen Laktobazillen.

Lactobacillus fermentum Bakterien neutralisieren Nebenprodukte des Verdauungsprozesses und fördern eine gesunde Balance der Mikroorganismen im Verdauungstrakt.

Bifidobakterium

Bifidobakterien findest du hauptsächlich im Darm. Ihre positiven Auswirkungen auf deine Gesundheit sind ähneln denen der Laktobakterien sehr ähnlich.

Im Gegensatz zu Laktobakterien produzieren Bifidobakterien kurzkettige Fettsäuren. Sie machen sie effektiver in der Bekämpfung von Pilzen als Laktobazillen.

Auf dieser Weise stellen Bifidobakterien sicher, dass andere Bakterien miteinander kommunizieren und so besser arbeiten können.

Bislang sind 32 Bifidoarten bekannt. Du findest sie im Verdauungstrakt, in der Scheide und im Urogenitaltrakt. Diese Arten Bifidobakterien kommen am häufigsten zum Einsatz:

  • adolescentis
  • animalis
  • bifidum
  • breve
  • infantis
  • lactis
  • longum
  • Bifantis
  • Bifidus DR10
  • Bifidus Regularis
  • HOWARU Bifido

Bifidum Longum

Das B. longum Bakterium ist wie der L. acidophilus einer der häufigsten Mikroorganismen im Verdauungstrakt von Erwachsenen.

Dieses Bakterium schützt die Wände des Darms und macht sie undurchlässig für „schlechte“ (pathogene) Mikroorganismen. Der B. longum fängt Gifte ab und macht sie unschädlich.

Bifido Bifidum

Das Bifido bifidum Mikrobiom lebt sowohl in deinem Dünn- als auch in deinem Dickdarm. Dieser Bakterienstamm ist bei der gesunden Verdauung von Milchprodukten unersetzlich.

Mit zunehmenden Alter sinkt auch deine Fähigkeit Milchprodukte zu verdauen, weshalb du vielleicht auf diesen Helfer zurückgreifen möchtest.

Die Bifido Bifidum Bakterien helfen deinem Körper auch bei der Verstoffwechselung komplexer Kohlenhydrate, Fette und Proteine.

Mikroorganismus Verdauung Nährstoffaufnahme Immunfunktion Frauen Entgiftung Reisedurchfall
L. acidophilus Ja Ja Ja Ja Nein k.A.
B. longum Ja k.A. Ja k.A. Ja k.A.
B. bifidum Ja Ja k.A. k.A. k.A. Ja
L. rhamnosus k.A. k.A. k.A. Ja k.A. Ja
L. fermentum Ja k.A. k.A. k.A. Ja k.A.

Sollte ich ein Probiotikum mit E. Coli Bakterien wählen?

Sicher assoziierst du E. Coli Bakterien mit Lebensmittelvergiftungen und Infekten. In Wahrheit sind die meisten E. Coli Stämme harmlos und Teil unserer natürlichen Darmflora.

E. Coli Bakterien unterstützen zum Beispiel die Bildung von Vitamin K2 im Darm, werden also von unserem Körper gebraucht.

Der Stamm E. Coli nissle ist nachgewiesenermaßen extrem gesund für die menschliche Darmflora. Bei ulcerativer Colitis kann mit Hilfe von E. Coli nissle sogar eine vollständige Remission erreicht werden.

Zudem kann E. Coli nissle die Symptome chronischer Verstopfungen, des Reizdarmsyndroms und C. difficile assozierter Colitis lindern.

Darf ich Probiotika während der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen?

Studien folgern, dass du Bifido- und Laktobakterien während der Schwangerschaft bedenkenlos einnehmen kannst.

Eine Einnahme von Probiotika während der Schwangerschaft ist trotzdem vorher unbedingt mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.

Das Risiko von Blutvergiftungen ausgelöst durch Probiotika ist verschwindend gering. Sicher ist zudem, dass die probiotischen Mikroorganismen nicht in den Blutkreislauf des Fötus gelangen.

Grundsätzlich wird die Einnahme von Probiotika in Schwangerschaft und Stillzeit als gefahrenlos angesehen.

Ist Probiotikum auch für Kinder geeignet?

Ist das Kind gesund, richten Probiotika in der Regel keine Schäden an. Die Nebenwirkungen von Probiotika bei Kindern sind ähnlich denen bei Erwachsenen.

Allerdings stellen Probiotika für Kindern und Säuglinge, im Gegensatz zu gesunden Erwachsenen, potentiell eine Gefahr dar.

Deshalb solltest du immer den Kinderarzt konsultieren bevor du deinem Kind oder Säugling probiotische Nahrungsergänzungsmittel gibst. Es gibt dann spezielle Nahrungsergänzungsmittel extra für Kinder.

Säuglingsnahrung sind oftmals Prä- und Probiotika beigesetzt. Diese richten bei gesunden Babies in der Regel keine Schäden an, allerdings gibt es auch keine Beweise messbarer Vorteile.

Die Muttermilch enthält von Natur aus Probiotika und Säuglinge können Probiotika über diese am besten aufnehmen.

Bifidomikroorganismen sind die ersten, die sich im Verdauungstrakt von Neugeborenen einnisten und bei gestillten Babies zahlenmäßig am häufigsten vertreten.

Mit dem Beginn der Aufnahme fester Nahrung ändert sich die Bakterienzusammensetzung im Darm des Kindes. Normalerweise sinken die Zahlen mit zunehmendem Alter.

Studien belegen, dass Säuglinge, Kleinkinder und Kinder, die bei Durchfall oder akuten Magen-Darm-Infekten sofort probiotischen Joghurt bekommen, den Infekt in der Regel einen Tag früher wieder los sind als solche, die keinen probiotischen Joghurt bekommen.

Außerdem helfen Probiotika die Symptome von Koliken bei Säuglingen zu lindern und sind auch als vorbeugende Maßnahme gegen Koliken wirkungsvoll.

Außerdem ist wissenschaftlich belegt, dass Probiotika von Antibiotika verursachten Durchfall bei andernfalls gesunden Kindern zumindest lindern können.

Jedoch deutet nichts darauf hin, dass Probiotika diesen Durchfall behandeln können.

Was kostet ein Probiotikum?

Nimmst du täglich eine probiotische Nahrungsergänzung, kann das ins Geld gehen.

Daher solltest du vor dem Kauf zum einen sicher sein, dass dein Geld gut investiert ist. Zum anderen sollte dein Budget eine Einnahme über mehrere Monate erlauben.

Wir haben in einer großen Preisstudie insgesamt 180 Produkte aus der Kategorie Probiotikum untersucht, um dir einen Überblick zu verschaffen. Die Ergebnisse kannst du hier in unserem Graph betrachten. Finde in unserem Ratgeber heraus, ob eher ein Produkt der höheren oder niedrigeren Preisklasse für dich geeignet ist. (Quelle: Eigene Darstellung)

Bis ein probiotisches Präparat zu einer nachhaltigen Verbesserung deines Wohlbefindens führt, kann einige Zeit ins Land gehen.

Deshalb bist du gut beraten, nur solche Präparate in Betracht zu ziehen, die du dir über mehrere Monate leisten kannst.

Wo kann ich Probiotikum kaufen?

Probiotische Nahrungsergänzungsmittel kannst du in gut sortierten Drogeriemärkten, Apotheken und Reformhäusern kaufen.

Vor allem in Apotheken und Reformhäusern erhältst du beim Kauf auch eine sachkundige Beratung.

Unserer Recherche nach werden probiotische Präparate im Internet hauptsächlich über amazon.de und den Herstellern direkt vertrieben.

Probiotika gibt es in Drogerien, Apotheken oder übers Internet zu kaufen. In Reformhäusern und Apotheken erhältst du meist noch eine ausgiebige Beratung dazu, wie genau, wann und wie lange du die Präparate am besten einnehmen solltest.

Welche Alternativen gibt es zu Probiotikum?

Eine richtige Alternative zu Probiotika gibt es nicht. Du kannst lediglich versuchen, mit deiner Ernährung die Einnahme von Probiotika zu ersetzen.

Es gibt viele probiotische Lebensmittel, die bei einer Darmsanierung oder bei den oben genannten Problemen genauso gut helfen können.

Mehr zu probiotischen Lebensmitteln und einer solchen Ernährungsweise erfährst du zusätzlich noch weiter unten im Kapitel Trivia.

Entscheidung: Welche Arten von Probiotikum gibt es und welche ist die richtige für dich?

Wenn du dir ein Probiotikum zulegen möchtest, gibt es drei Hauptmöglichkeiten, zwischen denen du dich entscheiden kannst.

Dabei unterscheiden wir in die verschiedenen Darreichungsformen von Probiotikum:

  • Probiotikum in Pulverform
  • Probiotikum in Kapselform
  • Probiotikum in Tablettenform

Die verschiedenen Arten bringen jeweils Vor- und Nachteile mit sich. Je nachdem, was du bevorzugst, eignet sich eine andere Art für dich. Durch den folgenden Abschnitt möchten wir dir die Entscheidung erleichtern.

Was zeichnet ein Probiotikum in Pulverform aus und was sind die Vorteile und Nachteile?

Wenn für dich die Einfachheit der Einnahme kein alles entscheidendes Kriterium und dir eine individuelle Dosierung einiges wert ist, dann sind Pulverpräparate für dich richtig!

Pulverpräparate geben dir die Möglichkeit des langsamen Einschleichens, was durchaus einiges wert ist, gerade wenn du ein Probiotika „Neuling“ bist und nicht weißt, wie dein Körper auf die extra Dosis guter Bakterien reagiert.

Die Mehrheit probiotischer Nahrungsergänzungsmittel enthalten Präbiotika und/oder Zucker. Diese Zusätze dienen dem probiotischen Mikrobiom als Nahrungsgrundlage.

Gerade bei nicht magensaftresistenten Präparaten sind diese Zusätze sogar unerlässlich.

Sie stärken die probiotischen Bakterien für ihre Reise durch das saure Umfeld des Magens und erhöhen so die Überlebenschancen.

Vorteile
  • Weniger Füllstoffe und Allergene
  • „Einschleichen“ durch individuelle Dosierung möglich
  • Auch für Kinder und Babies
  • Vermischung mit Lebenssmitteln
Nachteile
  • Magensäureresistenz nicht gesichert
  • Einnahme komplizierter
  • Eventuell unangenehmer Geschmack
  • Unter Umständen nur effektiv in Verbindung mit Sauermilchprodukten

Viele Erkrankungen des Verdauungstraktes können sich aber potentiell durch genau diese Zusätze verschlechtern.

Nach dem Vermischen mit Wasser beginnen die probiotischen Mikroorganismen den Zucker und die Präbiotika zu verstoffwechseln.

Je länger du diese „Aktivierungszeit“ ausdehnst, umso geringer die Wahrscheinlichkeit, dass diese Zusätze in irgendeiner Form in deinen Darm gelangen.

Bist du an einem Pulverpräparat interessiert, empfehlen wir dir das Omni Biotic 10 AAD Pulver.

Was zeichnet ein Probiotikum in Kapselform aus und was sind die Vorteile und Nachteile?

Kapseln sind die häufigste und wahrscheinlich bequemste Form eine probiotische Nahrungsergänzung in deinen Alltag zu integrieren. Manche dieser Präparate müssen gekühlt gelagert werden, andere nicht.

Wenn du viel unterwegs bist und die ununterbrochene Kühlung schlecht gewährleisten kannst, solltest du dich für ein Präparat, welches nicht gekühlt gelagert werden muss, entscheiden.

Denn probiotische Bakterien reagieren sehr empfindlich auf Wärme und Feuchtigkeit.

Allerdings nimmt die Zahl der Präparate, die ständig gekühlt werden müssen, auf Grund neuer Herstellungsverfahren, wie der Gefriertrocknung der Bakterien, stetig ab.

Sind die Kapseln dann noch mit einer Spezialversiegelung überzogen und/oder in einer gut versiegelten Blisterpackung, ist die gekühlte Lagerung nicht mehr notwendig.

Hier reicht dann die Lagerung an einem kühlen, dunklen und trockenen Ort völlig aus und gewährleistet die uneingeschränkte Qualität des Präparates.

Zusätzlich ist es gut zu wissen, dass manche Probiotika wie Bacillus coagulans und probiotische Hefepräparate weder hitze- noch feuchtigkeitsempfindlich sind und deshalb nie gekühlt gelagert werden müssen.

Kapseln haben in den meisten Fällen eine spezielle, magensäureresistente Ummantelung.

Dabei kommen häufig tierische Produkte, wie Gelatine zum Einsatz, weshalb viele Kapselpräparate nicht für Vegetarier und Veganer geeignet sind.

Diese Ummantelung soll sicherstellen, dass die probiotischen Bakterien die Passage durch den Magen überleben und erst im Darm freigesetzt werden.

Vorteile
  • Magensäureresistent
  • Häufigste Darreichungsform
  • Beste Form um Lebensfähigkeit der Bakterienkulturen zu gewährleisten
  • Individuelle Dosierung von Pulverkapseln
Nachteile
  • Verwendung von Füllstoffen
  • Häufig tierische Produkte in der Kapselhülle
  • Relativ teuer
  • Unter Umständen schwer zu schlucken

Allerdings kannst du dies auch erreichen, indem du deine probiotische Nahrungsergänzung zusammen mit einem Sauermilchprodukt, wie z.B. Joghurt einnimmst.

Kapseln gibt es mit weicher Ummantelung (für Flüssigkeiten) und einer harten (für Puder).

Kapseln, die Pulver enthalten, können geöffnet werden und das beinhaltete Pulver so individuell dosiert werden (z.B. für Kinder und Säuglinge).

Hast du Probleme mit dem Schlucken von Kapseln, sind eventuell Minikapselpräparate für dich geeignet.

Was zeichnet ein Probiotikum in Tablettenform aus und was sind die Vorteile und Nachteile?

Kapseln und Tabletten sind nicht einfach nur zwei verschiedene Darreichungsformen derselben Inhaltsstoffe.

Denn bei probiotischen Präparaten kommt es darauf an, dass die enthaltenen Bakterienkulturen lebend bzw. lebensfähig sind.

Grundsätzlich ist es schwierig im Prozess der Tablettenherstellung die Lebensfähigkeit der enthaltenen probiotischen Bakterien zu gewährleisten.

Tabletten sind zwar kostengünstiger als andere Darreichungsformen, aber deshalb auch häufig mit geringerer Wirkung.

Die verminderte Wirkung probiotischer Präparate in Tablettenform ist auf den Herstellungsprozess zurückzuführen. Zunächst werden die Inhaltsstoffe verdichtet und komprimiert.

Im Anschluss wird die Oberfläche beschichtet, um das Schlucken zu erleichtern. Hierbei kommen Gleitmittel wie Talk oder Kieselsäure zum Einsatz.

Ist die Tablette farbig, enthält die Oberflächenbeschichtung auch noch den einen oder anderen Farbstoff.

Vorteile
  • Kleiner und leichter zu schlucken als Kapseln
  • Kostengünstig
  • Längere Haltbarkeit
  • Kühlung nicht notwendig
Nachteile
  • Nicht optimal für das Überleben der Bakterien
  • Keine vollständige Absorption der Mikroorganismen
  • Probleme mit der Verdauung, bis zu 50% Füllmittel
  • Probleme bei Unverträglichkeiten

Einerseits sind probiotische Bakterien von Natur aus schlecht für den Komprimierungsprozess geeignet.

Der Hinweis auf lebende Mikroorganismen erklärt da eigentlich schon alles. Um die Bindung der Inhaltsstoffe zu erreichen, bestehen Tabletten bis zu 50% aus Füllmitteln.

Diese Stoffe kann der Körper nicht gut verstoffwechseln und damit auch die probiotischen Bakterien nicht, die in der Tablette enthalten sind.

Im Ergebnis gehen viele probiotische Bakterien für den Körper verloren. Die Verdauung der Tabletten selbst kann auch zu neuen Verdauungsproblemen führen wenn bei dir ein Mangel an Magensäure oder Verdauungsenzymen vorliegt.

Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Probiotika vergleichen und bewerten

Im Folgenden möchten wir Dir zeigen, anhand welcher Faktoren du probiotische Nahrungsergänzungsmittel vergleichen und bewerten kannst.

Dadurch wird es dir leichter fallen zu entscheiden, ob ein bestimmtes Präparat für dich geeignet ist. Folgende Faktoren sind dabei in Betracht zu ziehen:

  • Probiotischen Mikroorganismen
  • Kulturbildende Einheiten (KBEs)
  • Verpackung und Mindesthaltbarkeit
  • Produktionsland und eine unabhängige Qualitätskontrolle
  • Inhaltsstoffe
  • Füllstoffe und sonstige Zusätze

In den nachfolgenden Absätzen kannst du detailliert nachlesen, was es mit den einzelnen Kaufkriterien auf sich hat und wie diese einzuordnen sind.

Probiotische Mikroorganismen

Vollständig sind die Angaben auf dem Etikett eines probiotischen Präparates nur, wenn Gattung, Art und Stamm der enthaltenen Bakterien (zum Beispiel: Lactobacillus reuteri ATCC55730) angegeben sind.

In diesem Fall sollte die die Gattung Lactobacillus, die Art reuteri und der Stamm ATCC55730 auf dem Etikett zu finden sein.

Dein Darm beherbergt einige Milliarden Bakterien verschiedener Gattungen, Arten und Stämme.

Einige Gattungen sind primär im Menschen „zu Hause“ und andere nutzen den Menschen nur als „Zwischenwirt“ und sind eigentlich im Erdboden beheimatet.

Die große Mehrheit probiotischer Präparate auf dem Markt der Nahrungsergänzungen beinhalten verschiedenste Mischungen der Gattungen Lacto- und Bifidobakterien, manchmal ergänzt durch Streptococcus- und Enterococcusbakterien.

Diese Bakteriengattungen nutzen den Menschen als Wirt. Vergleichst du die gängigen Produkte in Bezug auf die Bakterienarten, wirst du ebenfalls keine gravierenden Unterschiede zwischen den diversen Präparaten finden.

Bakterienstämme

Interessant wird es bei den Bakterienstämmen. Schätzungen zufolge befinden sich über 1000 verschiedene Bakterienstämme in deinem Darm. Und jeder dieser Bakterienstämme übernimmt eine etwas andere Aufgabe in deinem Körper.

Auch die Forschung zu probiotischen Mikroorganismen nimmt überwiegend die Bakterienstämme ins Visier, identifiziert sie im ersten Schritt und ordnet ihnen dann, wenn möglich, die Funktionen im menschlichen Körper zu.

Schreitet diese Forschung weiter voran, werden in Zukunft Bakterienstämme ganz gezielt zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheitsbildern eingesetzt werden können.

Bei Krankheiten sollten in deinem Probiotikum gewisse Bakterienstämme unbedingt enthalten sein.

Suchst du ein probiotisches Präparat, um das natürliche Gleichgewicht deines Darms zu unterstützen oder wieder ins Lot zu bringen, ist es sicherlich nicht unbedingt notwendig, die enthaltenen Bakterienstämme zu kennen.

Geht es aber um die Behandlung von Ekzemen, Migräne oder Angstzuständen, um nur einige der Krankheitsbilder zu nennen, bei denen bestimmte Bakterienstämme wirksam sein können, musst du natürlich wissen ob diese auch in deinem Präparat enthalten sind.

Selbiges gilt für dich, wenn du unter einer Histaminintoleranz leidest. Gibt dir das Präparat keine Angaben zu den Bakterienstämmen, musst du auf alle Präparate mit dem Lactobacillus casei verzichten, da einige Stämme dieser Bakterienart Histamin bilden.

Kulturbildende Einheiten (KBEs)

Die Information, über wie viele kulturbildende Einheiten ein probiotisches Präparat verfügt, ist eine Angabe über die Potenz bzw. die Wirksamkeit des Präparates.

Kurz gesagt geht es darum, wie viele Milliarden Bakterien dein Präparat enthält („die Einheiten“).

Nimmst du sie zu dir, bilden diese vermehrungsfähigen Bakterien in deinem Darm Kulturen (die „kulturbildende Funktion“).

Notwendige Voraussetzung für die Haltbarkeit dieser Angaben ist die Lebensfähigkeit der Bakterien in deinem Präparat.

Schaust du dir verschiedene Präparate an, wirst du KBE Angaben von 5 bis 50 Milliarden finden.

Konsens besteht dahingehend, dass für die tägliche Nahrungsergänzung 5 bis 15 Milliarden KBEs völlig ausreichend sind. Höhere KBE Zahlen können deine Darmflora unter Umständen sogar stören.

Zur Behandlung von konkreten Krankheitsbildern, die auf Ungleichgewichte der probiotischen Mikroorganismen oder Fehlbesiedelungen in deinem Darm zurückzuführen sind, bedarf es höherer KBE Zahlen.

In diesem Fall können die KBEs auch schon mal zwischen 15 und 30 Milliarden liegen.

Während als tägliche Nahrungsergänzung eingesetzte Probiotika also eher auf eine unterstützende oder stärkende Funktion ausgelegt sind, verändern als Medikament eingesetzte Probiotika gezielt deine Darmflora.

Wie viele KBEs du nun wirklich benötigst, hängt auch von der Darreichungsform ab.

Kapsel- und Tablettenpräparate sind oft mit einer magensäureresistenten Ummantelung versehen. Hier kannst du davon ausgehen, dass die Mikroorganismen in toto deinen Darm erreichen.

Die Anzahl eingenommener KBEs gleicht in diesem Fall den im Darm angekommenen KBEs.

Bei nicht magensäureresistenten Darreichungsformen wie Pulverpräparaten, nimmst du mehr KBEs ein, als tatsächlich im Darm ankommen.

Einige überleben die Reise durch das saure Milieu des Magens nicht. Deshalb sind die KBE Zahlen bei Pulver- und nicht magensäureresistenten Präparaten meistens höher als bei magensäureresistenten Präparaten.

Verpackung und Mindesthaltbarkeit

Probiotische Mikroorganismen sind lebende Bakterien, die, um zu überleben oder lebensfähig zu bleiben, auf bestimmte Bedingungen angewiesen sind.

Werden sie zum Beispiel übermäßiger Hitze oder Feuchtigkeit ausgesetzt, sterben sie sehr schnell.

Deshalb sollten probiotische Präparate immer an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt werden.

Bewahre dein Probiotikum immer an einem kühlen und trockenen Ort auf.

Das muss nicht unbedingt bedeuten, dass eine Aufbewahrung im Kühlschrank immer notwendig ist.

Wird vom Hersteller nichts Gegenteiliges angegeben, ist die Aufbewahrung an einem Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung, Hitze und Feuchtigkeit völlig ausreichend.

Manche Präparate müssen gekühlt aufbewahrt werden, genaue Angaben zur korrekten Aufbewahrung findest du auf dem Etikett deines Präparates.

Aufgrund der Hitzeempfindlichkeit sollten Probiotika auch niemals zusammen mit Heißgetränken eingenommen werden.

Nehme dein Probiotikum niemals mit heißen Getränken gleichzeitig ein.

Die große Mehrheit probiotischer Präparate enthalten gefriergetrocknete Bakterien, die bei Kontakt mit Feuchtigkeit aktiviert werden.

Deshalb ist die wichtigste Aufgabe der Verpackung, das Präparat vor Feuchtigkeit zu schützen. Eine Aufbewahrung im feuchten Klima der Küche ist deshalb nicht unbedingt ideal.

Ein besonderes Augenmerk solltest du auf Angaben der Hersteller zur Stabilität der KBE Zahlen bis zum Ablauf der Mindesthaltbarkeit richten.

Bei Probiotika haben wir es mit lebensfähigen oder lebendigen Mikroorganismen zu tun, deren Überleben endlich ist.

Somit ist davon auszugehen, dass die KBE Zahlen zwischen Produktion und Ablauf der Mindesthaltbarkeit abfallen.

Deshalb sollte dir der Hersteller auf dem Etikett Informationen dazu geben, in welchem Maß dies bei bestimmten Präparaten der Fall ist.

Macht der Hersteller hierzu keine Angaben, kannst du dir keine Einschätzung zur Wirksamkeit deines Präparates zu verschiedenen Zeitpunkten zwischen Produktion und Ablauf der Mindesthaltbarkeit erlauben.

Letztlich fehlen dir in diesem Fall sämtliche Garantien zur Wirksamkeit deines Präparates.

Produktionsland und Qualitätskontrolle

Da die Nahrungsergänzungsmittelindustrie wenig bis gar keiner Regulierung unterliegt, ist das Produktionsland ein wichtiges Indiz dafür, ob und welchen Qualitätsstandards die Produktion deines Präparates unterlag.

Idealerweise ist dein Präparat frei von genetisch modifizierten Inhaltsstoffen. So kannst du sicher sein, dass weder genetisch modifizierter Mais noch genetisch modifiziertes Soja im Fermentierungsprozess verwendet wurden.

Stellst du außerdem sicher, dass dein Präparat gluten-, laktose- und sojafrei ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Herstellungsprozess einer genauen Überwachung und Regulierung unterlag.

Ein gutes Indiz ist auch, wenn der Hersteller die Qualität und Wirksamkeit seiner Präparate regelmäßig durch unabhängige Labore prüfen lässt.

Inhaltsstoffe

Nicht alle Nebenwirkungen probiotischer Präparate sind auch auf die probiotischen Mikroorganismen zurückzuführen. Außerdem wird dabei in Probiotika und die Präbiotika unterschieden.

Probiotika

Probiotika lösen oft eine „Erstverschlimmerung“ aus, das heißt, dass sich deine bestehenden Symptome zunächst verschlimmern können.

Ist diese Erstverschlimmerung einmal überwunden, kommt es jedoch zu einer nachhaltigen Verbesserung.

Setzen die Nebenwirkungen aber nach einer anfänglichen Verbesserung deiner Symptome ein, solltest du als Grund die Zusätze, die neben den probiotischen Mikroorganismen in deinem Präparat enthalten sind, zumindest in Erwägung ziehen.

Präbiotika

Bei vielen probiotischen Nahrungsergänzungsmitteln kommen (synthetische) Präbiotika als Füllstoffe und/oder Nahrung für die enthaltenen probiotischen Mikroorganismen zum Einsatz.

Einiges spricht dafür, dass Probiotika in Verbindung mit präbiotischen Ballaststoffen eine noch bessere Wirkung entfalten. Präbiotika dienen als Nahrungsgrundlage für die probiotischen Mikroorganismen.

Am häufigsten kommen zu diesem Zweck Kartoffelstärke, FOS (Fructo-oligosaccharide), MOS (Mannan-oligosaccharide), und ISOs (Isomalto-oligosaccharide) zum Einsatz.

ISOs sind auf Weizenbasis, weshalb Probiotika mit diesem Füllstoff nicht für Menschen mit Weizen- und Glutenallergien geeignet sind.

Auch wenn du nicht allergisch gegen einen dieser Zusätze bist, kann es dennoch aufgrund des hohen Eigenzuckergehalts zu Überreaktionen kommen.

Denn die zuvor genannten Präbiotika werden von deinem Darm nur über einen kurzen Zeitraum in geringer Dosierung toleriert.

Tatsache ist nämlich, dass sowohl die „guten“ als auch die „schlechten“ Bakterien sich von Präbiotika ernähren.

Nimmst du also über einen längeren Zeitraum synthetische Präbiotika zu dir, kann dies zu einem erneuten Ungleichgewicht deiner Darmflora führen. Gerade auch das Wachstum des Candida Pilzes wird durch Zucker enorm begünstigt.

Verträgst du dein Präparat anfänglich gut und entwickelst erst nach längerer Einnahme Verdauungsprobleme, dann können die zugesetzten Präbiotika der Grund deiner Probleme sein.

Füllstoffe und sonstige Zusätze

Auch die mikrokristalline Zellulose kommt oft als Füllstoff zu Einsatz. Grundsätzlich gilt die mikrokristalline Zellulose als natürliche Zutat, ist aber für den Menschen nicht bzw. nur schwer verdaulich.

Für die Verwendung in Kinder- und Babynahrung ist sie gar nicht erst zugelassen.

Auch wenn mikrokristalline Zellulose einen unverdaulichen Ballaststoff darstellt, entstehen in der Regel keine Verdauungsbeschwerden, da der Füllstoff nur in sehr geringen Mengen in den Probiotika verarbeitet wird. Er wird nach der Einnahme einfach ausgeschieden.

Einige Hersteller versehen ihre Kapseln und Tabletten mit einem so genannten magensaftresistenten Überzug. Dieser soll die probiotischen Bakterien vor der Magensäure schützen.

Aber eigentlich tun wir mit der Einnahme eines probiotischen Präparates nichts anderes, als das bakterienreiche Umfeld unserer Jäger- und Sammlervorfahren zu simulieren.

Und diese haben sich wahrlich keine Sorgen um die Magensaftresistenz machen müssen.

Was bedeutet das nun für dich? Bislang gibt es keine überzeugenden Beweise, dass magensaftresistente Kapsel- und Tablettenummantelungen für eine bessere Aufnahme der probiotischen Mikroorganismen sorgt.

Außerdem sind die vielen künstlichen Inhaltsstoffe, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, natürlich auch nicht unproblematisch.

Trivia: Wissenswerte Fakten rund um das Thema Probiotikum

Abschließend wollen wir dir noch ein paar weitere Informationen rund um das Thema Probiotikum mit auf den Weg geben.

Wir zeigen dir, ob du mit Probiotikum abnehmen kannst, welche Nahrungsmittel besonders viele probiotische Mikroorganismen enthalten und, wie du dein Nahrungsergänzungsmittel am besten lagern solltest.

Kann ich mit der Einnahme von einem Probiotikum abnehmen?

In der Tat können dir Probiotika sogar beim Abnehmen helfen. Aber: großangelegte, unabhängige Studien gibt es zu diesem Thema bislang nicht.

Was wir aber wissen: Übergewichtige und Diabetiker haben fast immer auch eine gestörte Darmflora.

Man könnte also folgern, dass eine gesunde Darmflora zwar nicht das Allheilmittel zum Abnehmen ist, aber durchaus eine wichtige Komponente darstellt.

Probiotika allein garantieren dir keine Abnehmerfolge. Nimmst du allerdings trotz intensiver Bemühungen nicht ab, dann kann eine Fehlbesiedelung des Darms tatsächlich der Grund sein.

Welche Nahrungsmittel enthalten probiotische Mikroorganismen?

Möchtest du eine gesunde Darmflora mit Hilfe der Ernährung erreichen, dann solltest du ein besonderes Augenmerk auf drei Nahrungsgruppen legen:

  • Fermentiertes
  • Präbiotisches
  • Probiotisches

Die positive Wirkung einer Ernährung mit einem hohem Anteil fermentierter und probiotischer Nahrungsmittel macht sich bereits innerhalb von 3-4 Tagen in deinem Darm bemerkbar.

Fermentierte Lebensmittel

Mit fermentierten Lebensmitteln trägst du zu einem sauren Darmmilieu bei und hilfst so den „guten“ Bakterien zu überleben und sich zu vermehren.

Hierzu zählen Misssuppe, Apfelessig und fermentiertes Gemüse aller Art, wie zum Beispiel Sauerkraut, Kimchi und eingelegte Gurken.

Du solltest darauf achten, dass dem fermentierten Gemüse kein Salz zugesetzt ist, da Salz die positive Wirkung auf den pH-Wert deines Darms zumindest teilweise aufhebt.

Präbiotische Lebensmittel

Präbiotika sind „hinter den Kulissen“ für die Gesundheit deiner Darmflora unabdingbar, denn sie dienen als Nahrung für die probiotischen Bakterienkulturen.

Nur „mit der richtigen Fütterung“ können die probiotischen Mikroorganismen nämlich ihre Wirkung voll entfalten. Zu den präbiotischen Lebensmitteln zählen unter anderem:

  • Chicorée
  • Artischocken
  • Zwiebeln
  • Knoblauch
  • Lauch
  • Spargel
  • Pastinaken
  • Topinambur
  • Grüne Bananen
  • Cashewnüsse
  • Abgekühlter Reis
  • Abgekühlte Kartoffeln

Probotische Lebensmittel

Mit Lebensmitteln wie Joghurt, Kefir, Kombucha und Mango kannst du gezielt deine tägliche Dosis probiotischer Bakterien zu dir nehmen.

In dieser Tabelle zeigen wir dir, in welchen Lebensmitteln du natürliches Probiotikum findest.

Wichtig zu beachten ist, dass pasteurisierte Produkte keine lebenden Milchsäurebakterien enthalten.

Wenn du also Lebensmittel mit probiotischen Bakterien essen möchtest, schaue darauf, dass sie frisch sind.

Lebensmittel Probiotische Eigenschaften
Joghurt Joghurt liegt weit oben auf der Liste der Probiotikum-Quellen in Lebensmitteln. Joghurt wird aus Milch hergestellt, in der Milchsäurebakterien fermentiert wurden. Am meisten Probiotikum enthält das Joghurt, wenn es frisch ist.
Kefir Bei der Herstellung von Kefir wird die Milch nicht nur mit Milchsäurebakterien angereichert, sondern auch mit einem Milchpilz mit Hefe. Der Milchzucker wird somit teils in Milchsäure und teils in Alkohol und Kohlensäure verwandelt. In Kefir sind noch mehr lebende probiotische Bakterien zu finden als in Joghurt. Traditioneller Kefir ist nahezu laktosefrei.
Sauerkraut Wenn man Weiss- oder Spitzkohl Milchsäurebakterien beimischt, fermentiert er. Dadurch kann der Körper den Kohl leichter verdauen und probiotische Kulturen entstehen. Dies ist ein probiotisches Nahrungsmittel, dass auch für Veganerinnen und Veganer geeignet ist. Nur frisches Sauerkraut enthält die guten Bakterien und Vitamine.
Miso Die würzige Paste aus Japan wird aus Sojabohnen und Getreide hergestellt. Die Masse wird lange mit Milchsäurebakterien gegärt. Es enthält neben den probiotischen Bakterien auch Ballaststoffe und Proteine.

Was sind die Vor- und Nachteile einer probiotischen Ernährung?

Beziehst du fermentierte, probiotische und präbiotischen Lebensmittel regelmäßig in deine Ernährung ein, ernährst du dich automatisch ausgewogener und gesünder.

Wenn du diese Ernährung langsam aufbaust, indem du dich von kleinen zu größeren Mengen der oben gelisteten Lebensmittel vorarbeitest, so besteht so gut wie keine Gefahr der Überdosierung mit probiotischen Mikroorganismen.

Denn ein „zuviel“ zu schnell, kann unangenehme Nebenwirkungen wie Durchfall und Blähungen nach sich ziehen.

Wenn sich bei deiner Ernährung, fermentiertes, probiotisches und präbiotisches ungefähr die Waage halten, so kannst du sicher sein, dass du deinem Darm alles wichtige für seine Gesundheit zur Verfügung stellst.

Vorteile
  • Ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Kostensparend
  • Natürlich, wenig Nebenwirkungen
  • Minimale Gefahr der Überdosierung
Nachteile
  • Geringe Messbarkeit
  • Wenig Einfluss auf Art der probiotischen Bakterienkulturen
  • Geschmack eventuell gewöhnungsbedürftig
  • Eventuell hoher Arbeitsaufwand bei Essenzubereitung

Allerdings ist der hiermit verbundene Zeitaufwand bei der Essenzubereitung sicherlich höher als beim regelmäßigen Einnehmen eines Präparates.

Zudem kannst du nicht messen, welche und wieviele probiotische Mikroorganismen du über die Nahrung tatsächlich aufnimmst und ob sie den Weg in deinen Darm überleben.

Auch entsprechen milchsauer-vergorene und fermentierte Lebensmittel nicht jedermanns Geschmack.

Hat sich der Einsatz von Probiotikum bei Reizdarm bewährt?

Symptome des Reizdarmsyndorms sind Durchfall, Verstopfung, Blähungen. Häufig wechseln sich diese Symptome auch ab.

Bei akutem, mit Reizdarm assoziiertem Durchfall, haben sich Präparate mit dem Saccharomyces boulardii bewährt.

Der Saccharomyces boulardii ist die einzige Hefe, die als Probiotikum anerkannt ist und wird seit über 50 Jahren als solches erforscht.

Eine Besonderheit des Saccharomyces boulardii ist, dass er lediglich durch den Darm wandert und nicht, wie andere Probiotika, langfristig das Mikrobiom deines Darms verändert.

Leidest du unter Reizdarm und hast deshalb häufig Verstopfung solltest du dich für Präparate mit dem Bifidobakterium lactis entscheiden.

Denn dieser probiotische Mikroorganismus sorgt nachweislich für eine regelmäßige Verdauung und ist ein wahrer Generalist in Sachen Darmgesundheit.

Bei Reizdarmsyndrom können dir probiotsche Lebensmittel ebenfalls helfen, die Symptome zu lindern. (Bildquelle: 123rf.com / 116422603)

Bei mit Reizdarm assoziierten Blähungen hat sich der Lactobacillus lactis als hilfreich erwiesen.

Bedeutet Reizdarm für dich, dass sich diese Symptome ständig abwechseln solltest du auf ein Präparat, das neben probiotischen Bakterien auch ein Präbiotikum enthält zurückgreifen.

Letztendlich bleibt dir nur, verschiedene Präparate auszuprobieren, um das richtige für dich zu finden. Unsere Hinweise können dir dabei lediglich eine Hilfe sein.

Produziert der Lactobacillus casei tatsächlich Histamin?

Leider können wir dir als Antwort nur ein klares, unklares „Es kommt drauf an“ geben.

Manche Lactobacillus casei Stämme produzieren tatsächlich biogene Amine wie Histamin und Tyramin.

Manche aber auch nicht. Entwarnung gibt es zum Beispiel beim Stamm ATCC 393. L. casei vom Stamm ATCC 393 produziert kein Tyramin. Bei Lactobacillus casei und Histamin kommt es also auf den Stamm an.

Wie hält sich meine Probiotikum am längsten?

Unabhängig davon ob du ein hoch- oder niedrig dosiertes Probiotikum nimmst, möchtest du sicher, dass sich die Bakterienkulturen möglichst lange halten. Deshalb solltest du diese Dinge solltest du beachten:

  • Beachte immer die Herstelleranweisungen zur Lagerung.
  • Bewahre die Probiotika immer im Kühlschrank auf wenn der Hersteller dies verlangt.
  • Setze dein probiotisches Präparat niemals hohen Temperaturen aus.
  • Nimm die Tabletten oder Kapseln niemals in die Hand und lege sie dann zurück, so kann Feuchtigkeit von deinen Händen an die Tabletten oder Kapseln gelangen.

Was hat es mit Kosmetika, die Probiotika enthalten, auf sich?

Dass die Darmflora das Hautbild beeinflusst ist hinreichend belegt. Gute Bakterien im Darm verfeinern das Hautbild und bringen deine Haut zum Strahlen.

Probiotikum ist zusätzlich gut für deine Haut und in manchen Kosmetika sogar enthalten. (Bildquelle: 123rf.com / 81368073)

Neu ist, dass Kosmetika probiotische Mikroorganismen beigesetzt werden. Seit 2011 wissen wir, dass Probiotika auch extern aufgetragen ihre positive Wirkung auf das Hautbild entfalten können.

So können „gute“ Bakterien und Fasern, von denen diese sich ernähren, zu einer Verbesserung der Hautgesundheit beitragen und u. a. Akne heilen und verhindern.

(Bildquelle: Supplementbibel.de)

Einzelnachweise (4)

1. Niv Zmora, Gili Zilberman-Schapira, Jotham Suez, Zamir Halpern, Eran Segal, Eran Elinav et al. Personalized Gut Mucosal Colonization Resistance to Empiric Probiotics Is Associated with Unique Host and Microbiome Features. 2018 Sep. 06; VOLUME 174, ISSUE 6, P1388-1405.E21.
Quelle

2. Saavedra JM, Tschernia A. Human studies with probiotics and prebiotics: clinical implications. Br J Nutr. 2002 May;87 Suppl 2:S241-6.
Quelle

3. Deirdre A. Devine, Philip D. Marsh. Prospects for the development of probiotics and prebiotics for oral applications. J Oral Microbiol. 2009; 1: 10.3402/jom.v1i0.1949.
Quelle

4. Jotham Suez, Niv Zmora, Gili Zilberman-Schapira, Zamir Halpern, Eran Segal, Eran Elinav. Post-Antibiotic Gut Mucosal Microbiome Reconstitution Is Impaired by Probiotics and Improved by Autologous FMT. 2018 Sep. 06; VOLUME 174, ISSUE 6, P1406-1423.E16.
Quelle

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Wissenschaftliche Studie
Niv Zmora, Gili Zilberman-Schapira, Jotham Suez, Zamir Halpern, Eran Segal, Eran Elinav et al. Personalized Gut Mucosal Colonization Resistance to Empiric Probiotics Is Associated with Unique Host and Microbiome Features. 2018 Sep. 06; VOLUME 174, ISSUE 6, P1388-1405.E21.
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Wissenschaftliche Studie
Saavedra JM, Tschernia A. Human studies with probiotics and prebiotics: clinical implications. Br J Nutr. 2002 May;87 Suppl 2:S241-6.
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Wissenschaftliche Studie
Deirdre A. Devine, Philip D. Marsh. Prospects for the development of probiotics and prebiotics for oral applications. J Oral Microbiol. 2009; 1: 10.3402/jom.v1i0.1949.
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Wissenschaftliche Studie
Jotham Suez, Niv Zmora, Gili Zilberman-Schapira, Zamir Halpern, Eran Segal, Eran Elinav. Post-Antibiotic Gut Mucosal Microbiome Reconstitution Is Impaired by Probiotics and Improved by Autologous FMT. 2018 Sep. 06; VOLUME 174, ISSUE 6, P1406-1423.E16.
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